Dienstag, 1. Mai 2012

Gewerkschaften kritisieren Werkverträge als Sklaverei

Gewerkschaften beklagen die Arbeitsbedingungen in vielen Branchen als "moderne Sklaverei". So werden beispielsweise in der Lebensmittelindustrie immer öfter Arbeitskräfte per Werkvertrag eingestellt. Das bedeutet vor allem, dass sie rund 6 Euro pro Stunde weniger verdienen, als die Stammbelegschaft. Eine Umfrage unter Betriebsräten zeigt, dass das "neue Modell der Ausbeutung von Arbeitnehmern" längst flächendeckend genutzt wird. Bei einem Werkvertrag

werden verschiedene Arbeiten an Fremdfirmen vergeben, so dass Arbeitsplätze in einem Unternehmen eingespart werden können. Die Unternehmen die diese Werkverträge erfüllen zahlen ihrerseits ihren Angestellten weniger, da sie ebenfalls auf Führungsebene verdienen wollen. So "dienen" die Arbeitnehmer praktisch 2 Herren; dem, bei dem sie angestellt sind und dem, für den ihr Unternehmen arbeitet. Entsprechend gering ist der dafür erzielte Lohn. Für die Gewerkschaften ist dies nur ein Grund mehr, einen gesetzlichen Mindestlohn zu fordern.

Damit ist zwar Fachkräften die für weniger Geld verheizt werden nicht geholfen, aber zumindest könnten die Arbeitnehmer dann von ihrem Lohn leben, ohne Zuschüsse vom Sozialamt in Anspruch nehmen zu müssen. Außerdem sollte die Verbreitung von Werkverträgen statistisch erfasst und ihre Folgen akkurat untersucht werden, um ggf. gesetzliche Einschränkungen rechtfertigen zu können.

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