Ein Bündnis
verschiedener Verbraucherschutzorganisationen und Unternehmen
fordert, dass Verbraucherbildung Teil des Schulunterrichts wird. Die
Initiative wird vom Verbraucherministerium und dem
Verbraucherzentralen-Berufsverband (vzbv) unterstützt. Ilse Aigner
erklärt, dass Ziel sei "Kinder und Jugendliche fit zu machen,
für den Alltag".
Dadurch könnten Fehler beim Einkauf und
Vertragsabschlüssen im späteren Leben verringert werden. Bisher
blieb dieses Thema weitestgehend unbeachtet, doch die Reklame für
Produkte und Dienstleistungen ist inzwischen so umfangreich und
psychologisch ausgefeilt, dass selbst erfahrene Erwachsene den
Werbeattacken kaum widerstehen können. Prinzipiell ist die Stärkung
der Kinder und Jugendlichen sinnvoll und könnte durchaus auch im
Rahmen der Schulbildung erfolgen, allerdings rechtfertigen die Pläne
der Initiative durchaus auch Skepsis, denn nicht nur
Verbraucherschützer und Behörden, auch Unternehmen wie die Deutsche
Bank, McDonald's, Tschibo, Rewe und Edeka, gehören dem Bündnis an.
Und es wäre sehr dumm nicht zu hinterfragen, warum Firmen wie diese,
die Verbraucher von Morgen gegen ihre eigene Werbung stärken
sollten. Entsprechend argwöhnisch reagierte auch die
Verbraucherorganisation Foodwatch, deren Mitarbeiterin Anne Markwardt
kritisierte, es sei ein "Trauerspiel, dass Frau Aigner die
Türöffnerin gibt und diese Unternehmen in die Schulen schleust,
anstatt ihnen Vorgaben für transparente Nährwertangaben oder
ausgewogene Kinderprodukte zu machen."
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