Samstag, 29. Juni 2013

Bildungschancen weiter schlecht

Die Bildungschancen für Kinder aus Arbeiterfamilien haben sich in den vergangenen Jahren kaum verbessert. Das ergab eine Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung. Demnach sind die Chancen für ein Studium und eine später besser gezahlte Arbeit, für ein Kind umso höher, je besser seine Eltern sozial gestellt sind. Zwar wird das Problem seit mehreren Jahren regelmäßig von Politikern aller Parteien 

thematisiert, geändert hat sich jedoch bisher nicht viel. "Insgesamt geht es mit der Chancengerechtigkeit eher im Schneckentempo voran", erklärt der Vorstand der Bertelsmann-Stiftung, Jörg Dräger, bei der Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse. Die Unterschiede sind schon im Kindesalter sichtbar. So ist beispielsweise keine Verbesserung der Lesekompetenz erkennbar - hierbei liegen Kinder von sozial schlechter gestellten Eltern, im Durchschnitt ein Jahr zurück. Auch den Wechsel in eine höhere Schulart schaffen diese Kinder seltener. Lediglich bei der Gesamtzahl der Schulabbrecher konnten einige Erfolge erzielt werden. 

Deren Anteil verringerte sich um mehr als 10 Prozent, von 6,9 auf 6,2 Prozent. Nicht zufriedenstellend ist dagegen die Geschwindigkeit des geplanten Ausbaus von Ganztagsschulen. Der Anteil von Schülern, die eine Ganztagsschule besuchen können, stieg in den letzten drei Jahren nur von 26,9 auf 28,1, also um 1,2 Prozent. "Dabei bietet gerade die gebundene Ganztagsschule gute Möglichkeiten, den Einfluss der sozialen Herkunft zu verringern", mahnt Dräger.

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