Mittwoch, 4. Juli 2012

Mehr Teilzeit als je zuvor

Nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), hat sich die Anzahl der nur in Teilzeit beschäftigten Menschen in Deutschland zwischen dem Jahr 2000 und 2010 um rund 43 Prozent, auf zehn Millionen erhöht. Im Jahr 2000 waren es lediglich 3 Millionen, die nur in Teilzeit arbeiteten. Vor allem Frauen können oft nur eine Teilzeitstelle bekommen.

43 Prozent aller arbeitenden Frauen haben gekürzte Arbeitszeiten. Auch Hochqualifizierte und Ältere Arbeitnehmer müssen sich immer öfter auf Teilzeitarbeit einlassen. Da die Konjunktur in Deutschland während dieser zehn Jahre eher positiv war, ist diese nicht für die geringeren Einkommensmöglichkeiten verantwortlich. Der Hauptgrund liegt im wachsenden Mangel an Vollzeitstellen. Für kleinere Unternehmen ist die Einstellung mehrerer Mitarbeiter auf 400-Euro-Basis, aufgrund geringerer Sozialabgaben, oft günstiger, als die Ausschreibung einer Vollzeitstelle.

Dazu kommt, dass immer mehr Zeitarbeitsfirmen entstehen, die ihrerseits ihre Mitarbeiter nur auf Teilzeitbasis anstellen, um Sozialabgaben zu sparen. Somit verdienen die betroffenen Leiharbeiter nicht nur einen geringeren Stundenlohn, da ein Teil ihres Verdienstes bei der Zeitarbeitsfirma verbleibt, sie können auch nicht die nötige Stundenzahl arbeiten, um finanziell auf eigenen Füßen zu stehen. Das spiegelt sich in einer wachsenden Zahl an Aufstockern wieder, die trotz Arbeit noch auf Zuschüsse vom Sozialamt angewiesen sind.

Zeitgleich entstehen durch die geringeren Einnahmen erheblich Lücken bei der Rentenberechnung, so dass die heute als Leiharbeiter und Teilzeitarbeiter tätigen Menschen auch im Rentenalter auf Zuschüsse durch die Sozialämter angewiesen bleiben. Aufgrund der fehlenden Einnahmen können diese Lücken auch nicht durch private Vorsorge geschlossen werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen